Fünf Monate nach der Erhöhung der Kraftstoffakzisen in Litauen gibt es mehr Fragen als Antworten. Die Reform sollte Emissionen senken und die Haushaltseinnahmen erhöhen. Stattdessen zeigen erste Daten sinkende Wettbewerbsfähigkeit, rückläufige Dieselverkäufe und wachsende Risiken für Unternehmen und Verbraucher.
Was hat sich verändert?
2024 gehörte Litauen zu den günstigsten Ländern der EU beim Kraftstoff.
Nach der Erhöhung 2025 rutschte das Land im Ranking ab:
- Benzin: von Platz 6 auf Platz 7
- Diesel: von Platz 9 auf Platz 15
- LPG: von Platz 2 auf Platz 8
Währenddessen sind die Kraftstoffpreise in den meisten EU-Ländern aufgrund wirtschaftlicher und geopolitischer Faktoren gesunken.
Auswirkungen auf Einnahmen und Wirtschaft
Experten warnen, dass das Regierungsziel von 200 Mio. € Akziseeinnahmen 2025 kaum erreicht wird.
In Grenzregionen tanken Transportunternehmen nun in Polen, wo der Kraftstoff günstiger ist, wodurch Steuereinnahmen ins Ausland abfließen.
Laut der staatlichen Steuerinspektion sind die Dieselverkäufe in Litauen im Q1 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 15 % zurückgegangen.
Warum das alle betrifft
Steigende Kraftstoffpreise wirken sich nicht nur auf Spediteure aus. Höhere Logistikkosten verteuern Lebensmittel, Haushaltswaren, Baumaterialien und E-Commerce-Lieferungen. Dies erhöht den Inflationsdruck und schmälert die Kaufkraft der Haushalte.
Fazit
Die Akziserhöhung hat die Wettbewerbsfähigkeit geschwächt, Steuereinnahmen ins Ausland verlagert und den wirtschaftlichen Druck auf Unternehmen und Verbraucher erhöht. Ohne eine Neubewertung der Steuerpolitik droht Litauen, mehr zu verlieren als nur seinen Platz im europäischen Kraftstoffpreis-Ranking.
Ganzer Artikel hier lesen →